»Woher« fragst du, »dies seltsam fremde Sorgen,
Dies Leid, das in dir schwillt wie Meeresflut?«
Ach, wenn das Herz die reife Frucht geborgen,
Wird Leben Qual, – Wir wissend allzu gut.
Das ist kein Rätsel voller Dunkelheiten,
Ein einfach Leid nur, das sich drängt zum Licht.
Drum schweige, Liebste, such' nicht Heimlichkeiten,
Ist auch die Stimme sanft, o frage nicht!
Frag' nicht, du Törin, Herz voll Klang und Beben,
Lächelnder Mund! – Viel stärker als das Leben
Hält uns der Tod in seinem Netz umfasst.
Lass, lass mich Rausch aus einer Lüge trinken,
In deines Blicks traumseliger Nacht versinken,
Gib mir im Schatten deiner Wimpern Rast.
(Charles Baudelaire, Blumen des Bösen, Semper Eadem)
Die Welt verschmerzen, wenn sie an trüben Tagen des Himmels Grau bleischwer auf die zaghaften Schultern legt. Oder wenn sie an dunklen, stillen Abenden die Schatten an der Wand schwärzer malt als schwarz. Oder wenn sie einen am frühen Morgen bereits beim Aufstehen niederdrückt, so dass der Tag bereits zu Ende scheint, noch bevor er begonnen.
Die Welt verschmerzen, leise grinsend, mit geseufzten Scherzen, und mit kühner Stirn der Fratze trotzen, welche sie uns zuweilen entgegenstreckt. Die Welt verschmerzen, mit allem, was uns inne ist... und dann lauthals lachen, denn am Ende ist´s die Welt, mit ihren üblen Scherzen, an der es ist, solche wie uns zu verschmerzen...
Mittwoch, 23. August 2006
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1 Kommentar:
Und ich sah das Leben an. Es blickte auf mich hernieder wie ich auf das Leben selbst. Wir sahen beide abwärts und für beide - mich wie auch das Leben - ging es unvermutet aufwärts.
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